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Nadi Shodhana: Eine ausgleichende Atemübung

Wie du mit dem Atem Ruhe, Klarheit und Harmonie finden kannst.



Atemübung Wechselatmung
Atemübung Nadhi Shodhana

Nadi Shodhana, auch bekannt als "Atemwechsel" oder "Wechselatmung", ist eine Atemtechnik aus dem Yoga zur Kontrolle des Atems. Es ist eine einfache, aber kraftvolle Technik, die auf die Reinigung und Harmonisierung der Energiekanäle im Körper abzielt.

Sie bringt Ruhe, Ausgleich und Klarheit.


Wie funktioniert Nadhi Shodhana?

Einfach gesagt atmet man immer nur durch ein Nasenloch ein und aus, während das andere Nasenloch mit dem Daumen, resp. Ringfinger zugehalten wird. Immer nach dem Einatmen wechselt man die Seite. Eine Art Tennis-Spiel mit dem Atem. Nun, wie geht das jetzt genau?


  • Achte bei Atemübungen immer auf eine gerade Wirbelsäule. Finde eine bequeme Sitzhaltung richte die Wirbelsäule auf.

  • Atme aus.

  • Lege den rechten Daumen auf das rechte Nasenloch und verschliesse damit das rechte Nasenloch. Atme durch das linke Nasenloch ein.

  • Dann wird das linke Nasenloch mit dem Ringfinger verschlossen, während das rechte Nasenloch nun offen ist. Atme rechts aus. Behalte das Nasenloch offen, atme rechts ein. Nun folgt wieder der Wechsel:

  • Rechtes Nasenloch verschliessen, links ausatmen. Links einatmen. - Wechsel -

  • Linkes Nasenloch verschliessen, rechts ausatmen. Rechts einatmen. - Wechsel -

  • Rechtes Nasenloch verschliessen, links ausatmen. u.s.w.

Wiederhole die Übung für 9 bis 15 Runden. Beende die Übung nach dem Ausatmen auf der linken Seite.


Beachte: Fülle mit jedem Atemzug deine Lungen vollständig und komme beim Ausatmen in eine Leere, lass die Luft raus. Nimm dir Zeit, atme langsam und stetig, spüre dem Atem nach.


In den Pausen liegt eine wunderbare Stille. Spüre hinein und geniesse dieses nichts.

Runde 2: Baue eine Atempause ein

Du kannst auch noch ein Khumbaka einlegen. Das ist die sogenannte Atempause zwischen jedem Ein- und Ausatmen. Du atmest also ein, hälst die eingeatmete Luft für ein paar Sek. bei dir, dann atmest du aus. Dort dasselbe: bleibe ein paar Sekunden in der Atemleere bis zu dann wieder einatmest. Je geübter du bist, desto längere Pausen kannst du machen. Auch wenn die Pause vielleicht nur 1-2 sekunden lang ist, findest du in diesen Pausen eine wunderbare Stille. In dieser Atempause ist nichts. Spüre hinein und geniesse dieses nichts.


Runde 3

Wiederhole die Übung noch ein 3. Mal. Jede Runde wird sich wahrscheinlich anders anfühlen. Spüre hinein, was die Übung mit dir gemacht hat. Wie fühlst du dich?

Natürlich darfst du noch weitere Runden anhängen. Schau wie es dir dabei geht und was die Übung mit dir macht.


Vorteile von Nadhi Shodhana

  1. Stressreduktion: Nadhi Shodhana hilft Stress abzubauen, weil der Paraympathikus aktiviert wird.

  2. Verbesserung der Atmung: Nadhi Shodhana fördert eine tiefere und vollständigere Atmung, indem der Luftstrom durch beide Nasenlöcher reguliert wird. Dies verbessert die Sauerstoffaufnahme und fördert die Durchblutung.

  3. Öffnung und Reinigung der Energiekanäle: Nadhi Shodhana reinigt die Energiekanäle im Körper, indem es blockierte Kanäle öffnet und die Energieflüsse harmonisiert. Dies kann zu einem verbesserten körperlichen Wohlbefinden und einer gesteigerten mentalen Klarheit führen. Du fühlst dich klarer, wacher und trotzdem ruhig.

  4. Die Wechselatmung bringt die linke und rechte Gehirnhälfte mehr ins Gleichgewicht. Der Körper atmet nämlich von Natur aus schwerer aus einem Nasenloch als aus dem anderen. Dieser Zyklus wechselt sich ab. Schau mal gleich selber, ob dies bei dir der Fall ist. Verschliesse ein Nasenloch, atme beim anderen ein. Fühle die Menge an Atem die hineinfliesst. Dann teste die andere Seite. Und....? Ist eine Seite aktiver und freier beim Atmen? Mache den Test in einer Stunde nochmals. Vielleicht hat die Seite gewechselt. Hast du soeben Nadhi Shodhana praktiziert, ist es gut möglich, dass beide Seiten gleich offen sind.


„Der Atem gibt ungern die Kontrolle ab - schliesslich ist Atem Leben."


Gibt es Kontraindikationen?


  • Hoher Blutdruck / Atemwegserkrankung: Die Atempausen (Khumbaka) können einen kurzzeitigen Anstieg vom Blutdruck bewirken.

  • Personen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma sollten bei der Durchführung von Übungen zur Wechselatmung ebenfalls Vorsicht walten lassen. Die Umlenkung des Luftstroms kann eine Baroreflexreaktion hervorrufen, was einen Asthmaanfall nachahmen oder auslösen kann.

Es ist immer wichtig, dass du auf deinen Körper hörst. Beende die Übung , wenn du dich schwindlig, benommen oder übel fühlst. Dies kann auch vorkommen, wenn der Körper Atemübungen noch nicht gewohnt ist. Der Atem gibt ungern seine Kontrolle ab, schliesslich bedeutet Atmen auch Leben.


Ich wünsche dir viel Vergnügen, Freude und schöne Gefühle beim Üben und Praktizieren.

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